![Frühneuzeitliche Disputationen. Polyvalente Produktionsapparate gelehrten Wissens.](https://www.forschungen-engi.ch/bilder/publikationen/15-2016-Fruehneuzeitliche-Disputationen-Disputatio-Band.jpg)
Frühneuzeitliche Disputationen. Polyvalente Produktionsapparate gelehrten Wissens.
Hg. von Marion Gindhart, Hanspeter Marti und Robert Seidel.
Böhlau: Köln, Weimar, Wien 2016; gebunden; 364 Seiten; ISBN 978-3-412-50330-7.
Mit Beiträgen von Marian Füssel, Marion Gindhart, Tanja van Hoorn, Urs B. Leu, Hanspeter Marti, Michael Philipp, Bernd Roling, Sabine Schlegelmilch, Ulrich Schlegelmilch, Reimund B. Sdzuj und Robert Seidel.
Als "polyvalente Produktionsapparate gelehrten Wissens" waren die disputationes das zentrale Forum soziokultureller Praktiken der Vormoderne. Hier wurden tradierte Lehrinhalte aufbereitet und neue Paradigmen erprobt, hier übte sich der Nachwuchs in den Formen akademischer Kommunikation. Die Thesendrucke, deren zeitgenössische Bezeichnung als dissertationes Differenzen gegenüber neueren Qualifikationsprozeduren verdeckt, dokumentieren in frappierender Anschaulichkeit die gelehrten Diskursformationen und Vermittlungsstrategien der Zeit. Zugleich zeigen sie in ihrem paratextuellen Umfeld (Widmungen, Begleitgedichte usw.), wie der Aufbau eines gelehrten Netzwerkes und eines Systems mäzenatischer Förderung funktionierte. Die Beiträge des Bandes gehen sowohl auf die Mechanismen des frühneuzeitlichen Disputationswesens an verschiedenen Universitäten wie auch auf fachspezifische Formen und Inhalte der Wissensgenerierung ein, wobei das Spektrum von Medizin und Naturkunde über Philosophie und Politik bis zu Rhetorik und Poetik reicht.