
Annäherungen. Edzard Schaper wiederentdeckt?
Hg. von der Arbeitsstelle für kulturwissenschaftliche Forschungen, unter Mitarbeit von Mirjam Infanger-Christen.
Schwabe: Basel 2000; broschiert; 144 Seiten; ISBN 3-7965-1559-2.
Mit Beiträgen von Iso Baumer, Dietrich Blaufuß, Rea Imboden, Claudia Kock Marti, Liina Lukas, Hanspeter Marti, Karin Marti, Jaan Undusk und Armin von Ungern-Sternberg.
Der deutsche Schriftsteller Edzard Schaper (1908-1984), der von etwa 1930 bis 1939 in Estland lebte und 1947 in der Schweiz eine neue Heimat fand, machte während Jahrzehnten auf das politische Schicksal der baltischen Staaten aufmerksam. In den späten 1950er und den 1960er Jahren war er im Westen ein vielgelesener Autor. Seine Erzählungen und Romane, die häufig traumatisierende Kriegserlebnisse behandeln, sind von christlicher Heilserwartung geprägt. 1998 fand in Tartu/Estland ein Symposium über Schaper statt. Selbst den wenigen baltischen Spezialisten für deutsche Philologie war der während der Sowjetzeit verbotene Autor unbekannt geblieben. Für die estnischen Germanisten bedeutet seine Wiederentdeckung auch Auseinandersetzung mit ihrer nationalen Geschichte. Im vorliegenden Band finden sich u.a. sechs Tagungsbeiträge von deutschen, estnischen und schweizerischen Wissenschaftlern, die sich mit verschiedenen Aspekten von Schapers Person und Werk auseinandersetzen.